Ich male in der antiken Technik der Enkaustik, da das Arbeiten mit Bienenwachs, Pigmenten und Feuer mich ständig herausfordert loszulassen, Risiken einzugehen und "zufällige, wundersame, lyrische Stellen " zu erkennen und wertzuschätzen. Es ist der Prozess, indem Kreativität und Scheitern miteinander tanzen, der mich am ehrlichsten werden lässt. Wenn ich das Duell gewinne, überwinde ich die Tragik des Scheiterns und werde Zeuge bei der Entstehung von Schönheit und ihrer immanenten Vergänglichkeit .
Von der Antike zur Gegenwart
Die Kunst der Enkaustik wurde von griechischen Künstlern ausgeübt und geht bis in das 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Enkaustik wurde in zahlreichen Anwendungsgebieten verwendet: in der Porträtmalerei, in mythologischen Szenen auf Holztafeln, dem Bemalen von Marmor, Terra Cotta und Elfenbein. Wachs besitzt ausgezeichnete Konservierungseigenschaften und zählt als eines der haltbarsten Malmittel. Zu den vielleicht bekanntesten enkaustischen Kunstwerken, die man heute noch bestaunen kann, zählen die Fayum Portraits, welche von den angesiedelten griechischen Künstlern in Ägypten, im 1./2. Jahrhundert v. Chr., gemalt worden sind.
Heute erlebt die Kunst der Enkaustik eine Wiedergeburt. Vor allem in den USA gibt es zahlreiche Künstler, die ausschlieβlich in dem vielseitigen Medium malen und arbeiten.
Die einzigartige Leuchtkraft der Farben, die Möglichkeiten zur Transparenz, der Oberflächengestaltung, der Collage und die exzellenten Konservierungseigenschaften sind Merkmale der Enkaustik. Sie bietet eine Vielfalt von Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten, welche zum Beispiel durch die traditionelle Ӧlmalerei nicht erreicht werden kann.
Somit kommt die antike Technik der Enkaustik in vielen unterschiedlichen zeitgenössischen Kunststilrichtungen wieder zur Anwendung.
Es ist meine persönliche
Einschätzung,
dass die Kunst der Enkaustik sehr bald, die ihr zustehende Anerkennung und Faszination in der europäische Kunstszene erfährt.